Inhalt: Vincent hat es in England zu einer beachtlichen Karriere und einer glücklichen Familie gebracht. Doch zu Besuch in seiner Heimat Frankreich ist er sofort wieder der unsichere Junge von früher. Schnell hat er über alle ? die Eltern, den Bruder, die alten Freunde ? ein Urteil gesprochen. Bis ihn die Frau seines Bruders, die er noch nie leiden konnte, endlich mit der Wahrheit konfrontiert ? Nach dem Bestseller ?6 Uhr 41? unternehmen wir mit Jean-Philippe Blondel eine spannende, überraschende Reise in die eigene Jugend. Eine Geschichte über Beziehung, Liebe, Freundschaft und über eine der reizvollsten Fragen überhaupt: Was wäre gewesen, wenn? Umfang: 224 S. ISBN: 978-3-552-06319-8
Inhalt: Mara Boehle untersucht den langfristigen Wandel und die Ursachen der Armut von Familien in Deutschland auf der Basis eines theoretischen Modells und empirischer Daten. Der Vielzahl an Armuts- und Sozialberichten, die das seit den 1970er Jahren ansteigende Armutsrisiko verschiedener Familienformen diagnostizieren, stehen kaum Beiträge gegenüber, die sich systematisch mit den Ursachen dieser Entwicklung beschäftigen. Diese Lücke schließt die Autorin und zeigt auf der Grundlage von Mikrozensusdaten, dass Alleinerziehende eine Sonderstellung einnehmen und den Armutsverlauf des Familiensektors maßgeblich bestimmen. Ihre Armutsentwicklung erweist sich als Folge ungünstiger Erwerbsmodelle und der spezifischen familienpolitischen Rahmenbedingungen der alten Bundesrepublik. Umfang: 360 S. ISBN: 978-3-658-27971-4
Inhalt: Erst als der Sohn ihn danach fragt, spricht der Vater, Jahrgang 1933, von der NS-Zeit. Von der Napola, der Nationalpolitischen Lehranstalt, vom jüdischen Fellhändler am Markt und von seinem Onkel. Jenem Onkel Paul, nach dem der Sohn benannt ist und der NSDAP-Kreisgeschäftsführer war. Im Bundesarchiv findet der Sohn, als jüngstes von acht Kindern 1980 geboren, nur eine schmale Akte. Doch ihn lassen die Fragen nicht los: Wie setzen sich nationalsozialistische Prägungen auch in seiner Familie fort? Welche überkommenen Ideale, welche patriarchalen Vorstellungen haben sich in ihn eingeschrieben und gibt er vielleicht selbst weiter? In welchen Konflikten treten sie bis heute zutage? Er stellt fest, wie herausfordernd es ist, im Umgang mit den eigenen Kindern seine Rolle als progressiver Vater zu finden, zumal ihm klare Vorbilder dafür fehlen. Paul Brodowsky erzählt in seinem Roman Väter von einem Jahrhundert deutscher Geschichte. Er verdichtet Erinnerungen, Recherchen und Reflexionen zu einem Bild der BRD nach der Zeit des Nationalsozialismus ? er arbeitet auf, was in vielen Familien bis heute verschwiegen wird, und spannt so den Bogen von den dreißiger Jahren bis zur Gegenwart. Eine schonungslose Selbstbefragung und Spurensuche nach den Prägungen durch die Großväter und Väter. Umfang: 302 S. ISBN: 978-3-518-77536-3
Warum wir lieben Eine Neurowissenschaftlerin über Verliebtsein, Verlust und das, was uns verbindet ; Gehirnforschung ist romantisch Ullstein Ebooks (2023)
Inhalt: Die weltweit führende Neurowissenschaftlerin auf dem Gebiet der romantischen Liebe erzählt eine persönliche Geschichte von Verbundenheit und Herzschmerz, die ein neues Verständnis für eine alte Wahrheit schafft: Es ist besser, geliebt und verloren zu haben, als nie geliebt zu haben. Kunstvoll verbindet Cacioppo ihre eigene berührende Geschichte mit ihrer innovativen Forschung zur Chemie unseres Gehirns. Ihre Erkenntnisse darüber, wie und warum wir uns verlieben, was die Liebe haltbar macht und wie wir verlorene Liebe verarbeiten können, stellen eine unverzichtbare Lektüre für alle dar, die auf der Suche nach Verbundenheit sind oder sie bereits gefunden haben. Umfang: 272 S. ISBN: 978-3-8437-2966-6
Inhalt: Und du? Hast du Kinder? ? Ja, einen Sohn, in Amerika. Danach Schweigen. Die am Rande einer Podiumsveranstaltung arglos gestellte Frage rührt an ein Lebenstrauma. Von seiner Vaterschaft erfuhr der Altachtundsechziger vor dreißig Jahren per Zufall auf der Tanzfläche. Der Junge namens Eno wuchs in Jamaika auf, später in den USA, Kontakt gab es keinen. Die Mutter, eine Hamburgerin, ging eigene Wege. Und so hatte die Existenz des Sohns den Vater, der als Aktivist und Hippie-Businessman von Familie nicht viel wissen wollte, bisher nie wirklich gekümmert. Doch 2014 lädt ihn eine Stiftung nach New York ein. Eine Chance, mit der verdrängten Geschichte ins Reine zu kommen. Je mehr er in die Stadt eintaucht, an alten und neuen Orten den Spuren des Undergrounds der Siebziger bis zu den Vorzeichen der Präsidentschaft Donald Trumps folgt, umso mehr gewinnt die Frage nach dem nahen fernen, längst erwachsenen Kind an Dringlichkeit. Selbstironisch und mit warmer Lakonie geht Bernd Cailloux auf die Suche nach dem verlorenen Sohn, auf einen USA-Trip in die eigene Vergangenheit und fremde Gegenwart ? als New-York-Flaneur zu Fuß, zögerlich im Internet und zuletzt im Flugzeug Richtung Menlo Park, ans westliche Ende der westlichen Welt. Umfang: 280 S. ISBN: 978-3-518-76459-6
Inhalt: Schätzungen zufolge überlebten etwa 180.000 zwischen 1935 und 1944 geborene jüdische Kinder den Holocaust. Einige waren versteckt oder mit Kindertransporten in Sicherheit gebracht worden, andere wurden von alliierten Truppen aus Konzentrationslagern befreit. Nach 1945 ging man davon aus, sie würden das Erlebte rasch überwinden oder schlicht vergessen, schließlich hätten sie ja »Glück« gehabt. Ihre Erinnerungen galten als weniger authentisch; in der Forschung spielten sie lange nur eine marginale Rolle. Erst in den letzten Jahren haben sie Anerkennung als Überlebende und Zeuginnen gefunden. In ihrer beeindruckenden Studie folgt Rebecca Clifford diesen sehr jungen Überlebenden auf ihren Wegen aus den Trümmern des Krieges ins Erwachsenenalter. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage: Wie können Menschen ihrem Leben einen Sinn abgewinnen, wenn sie nicht wissen, woher sie kommen? Wenn sie die Angehörigen verloren haben, die ihnen dabei helfen könnten, ihre fragmentierten Kindheitserinnerungen einzuordnen? Clifford wertet Archivmaterial und Oral-History-Interviews aus und bringt unerwartete und schockierende Geschichten ans Licht. Ihre Befunde zwingen uns, unsere Annahmen über die Folgen von Traumata und die Natur des Gedächtnisses zu revidieren. Umfang: 447 S. ISBN: 978-3-518-77223-2
Inhalt: Mutterschaft ist ein Prozess, in dem sich ein gewöhliches Leben in ein Chaos aus mächtigen Leidenschaften verwandelt. Rachel Cusk seziert diese Erfahrung am eigenen Leib ? und das auf eine so ehrliche und unsentimentale Weise, dass sie damit zur »meistgehassten Schriftstellerin Großbritanniens« ( The Guardian ) geworden ist. Rachel Cusk erzählt ein Jahr aus ihrem Leben als Mutter, und ihr Bericht wird zu vielen Geschichten ? zu einem Abgesang auf Freiheit, Schlaf und Zeit, zu einer Lektion in Demut und harter Arbeit, zu einer Reise zu den Urgründen der Liebe, zu einer Mediation über Wahnsinn und Sterblichkeit und zu einer éducation sentimentale über Babys, Stillen, schlechte Ratgeberbücher, Krabbelgruppen und Schreiheulen. Und darüber, niemals, niemals einen Moment für sich selbst zu haben. Umfang: 220 S. ISBN: 978-3-518-75667-6
Inhalt: Der SPIEGEL-Bestseller, auf den alle Alleinerziehenden gewartet haben»Ich habe gelacht, geweint und immer wieder gedacht: Dieses Buch ist eine Pflichtlektüre ? nicht nur für Alleinerziehende!« Sara Buschmann, Gründerin von SolomütterEine Trennung mit Kind stellt eine immense Herausforderung dar. Die meinungsstarke Journalistin und Autorin Anne Dittmann weiß, wovon sie spricht ? und gibt einfühlsam und ermutigend Orientierung. Sie holt Betroffene da ab, wo sie während oder nach einer Trennung stehen: mit all ihren Fragen, Problemen, Unsicherheiten und Gefühlen ? und den mit einer Trennung einhergehenden Vorurteilen und Benachteiligungen in unserer Gesellschaft. Anne Dittmann formuliert klar, was Alleinerziehende wirklich brauchen, und zeigt Schritt für Schritt, welche Hebel auf individueller wie auf struktureller Ebene gezogen werden können und müssen, um das Leben von Alleinerziehenden zu verbessern.Sie liefert mit ihrem Wut- und Mutmachbuch allen Allein- und Getrennterziehenden eine kenntnis- und faktenreiche Begleitung, angereichert mit persönlichen Erfahrungen rund um ihre eigene Trennung mit Kind und wertvollem Input aus ihrer großen Community: Über das Trennen und Kümmern. Über Geld, Arbeit und Gesundheit. Über das Daten und die Liebe. Und über das Träumen und Leben als Alleinerziehende.Dieses Buch gibt Allein- und Getrennterziehenden eine Stimme, liefert konkrete Erste-Hilfe-Tipps, die richtigen Ventile für Frust und Ängste und bietet Halt, Trost und Bestärkung in einer neuen Lebensphase. Umfang: 240 S. ISBN: 978-3-641-30172-9
Inhalt: Die Geschichte der ersten Linienflugkapitänin der WeltDeutschland in den Siebzigerjahren. Katharina Berner stammt aus einer gut situierten Unternehmerfamilie, geht aber seit jeher ihren eigenen Weg. Dass sie Jura studieren wollte, statt eine Familie zu gründen, haben weder ihr Vater, der alte Patriarch, noch ihre Mutter oder Schwestern je verstanden. Doch sie hat sich durchgesetzt und arbeitet in einer großen Kanzlei in Köln ? glücklich ist sie allerdings nicht. Die männlichen Kollegen machen ihr den Alltag zur Hölle, am liebsten würde sie sich selbstständig machen. Nur wie, wenn nicht einmal jemand Büroräume an sie vermieten will? Da bittet eine junge Frau Katharina um Hilfe: Rita Maiburg besitzt eine Pilotenlizenz, versucht jedoch vergeblich, eine Anstellung zu bekommen. Die Lufthansa hat ihre Bewerbung mit der Begründung abgelehnt, dass sie grundsätzlich keine Frauen als Piloten einstellt. Diese Ungerechtigkeit will Rita sich nicht gefallen lassen. Katharina nimmt den Fall an, und die beiden beschließen zu klagen ? gegen die Lufthansa und die BRD. Einen Verbündeten findet Katharina in ihrem Vermieter Theo, der sie nach Kräften unterstützt. Doch wird es den beiden Frauen gelingen, Ritas Traum vom Fliegen endlich Wirklichkeit werden zu lassen? Umfang: 352 S. ISBN: 978-3-8321-7082-0
Inhalt: Ein Sonntag im August 1950, die kleine Annie spielt draußen im Garten, ihre Mutter steht am Zaun und plaudert mit der Nachbarin. Eine folgenreiche Plauderei, denn so erfährt Annie, dass ihre Eltern vor ihrer Geburt bereits eine Tochter hatten, die sechsjährig an Diphtherie gestorben war. Über diese Schwester wird Annie von ihren Eltern niemals wieder ein Wort hören und sie wird ihrerseits niemals nach der Verstorbenen fragen. Doch auch dieses dauerhafte Beschweigen formt eine Geschichte und verleiht der toten Schwester ? dem anderen Mädchen ? eine Gestalt. Und es prägt Annies Persönlichkeit und Charakter, die Identität der Nachgeborenen. Vier oder fünf Fotografien, das Grabmal, einige wenige Gegenstände, ein paar Murmeln ? darüber versucht Annie Ernaux Jahrzehnte später dem Leben ihrer ungekannten Schwester schreibend auf die Spur zu kommen. Annie Ernaux hat einen Brief an ihre Schwester geschrieben, die sie nicht hat kennenlernen können ? einen Brief von überwältigender Klarheit und zarter Traurigkeit, über Trennendes und Gemeinsames, über Kindheit und Geschichte und über Schicksalsschläge, die eine Familie auf immer verändern. Umfang: 80 S. ISBN: 978-3-518-77375-8
Inhalt: Nobelpreis für Literatur 2022 Sie ist Mitte fünfzig und beginnt ein Verhältnis mit einem dreißig Jahre jüngeren Mann. Einem Studenten, noch dem Milieu verhaftet, aus dem sie sich emanzipiert zu haben glaubt. Er verlässt die gleichaltrige Freundin und liebt sie mit einer Leidenschaft wie keiner zuvor. Entrückte Tage und Nächte in seinem kargen Zimmer, Matratze auf dem Boden, löchrige Wände, defekter Kühlschrank. Doch die intime Episode ist zugleich etwas Politisches, auf der Straße, in den Restaurants und Bars: fast ständig böse Blicke, wütende Reaktionen. Sie ist wieder das »skandalöse Mädchen« ihrer Jugend, nun aber ganz ohne Scham, mit einem Gefühl der Befreiung. Irgendwann erträgt er ihre frühere Schönheit nicht mehr, und sie erlebt bloß noch Wiederholung, obwohl er »ihr Engel ist, der die Vergangenheit heraufbeschwört, sie ewig leben lässt«. Und was heißt das für die Zukunft? Annie Ernaux bricht ihr letztes Tabu ? radikal pointiert und prägnant erzählt sie von einer skandalösen Liebesbeziehung, einer ambivalenten Rückkehr in die eigene Vergangenheit und der triumphalen Überwindung einer lebenslangen Scham. Umfang: 48 S. ISBN: 978-3-518-77539-4
Inhalt: An einem Sonntag im Jahr 1961 sitzt die zwanzigjährige Literaturstudentin Denise Lesur in ihrem Zimmer und wartet ? dass ihr Körper die Abtreibung vollzieht, die eine Engelmacherin im Verborgenen eingeleitet hat. Der gebildete, bourgeoise, selbstgewisse Marc hat Denise auf die Nachricht der Schwangerschaft hin direkt verlassen. Und das Milieu, das er verkörpert, hätte sich auch nie ganz in ihrem Körper beheimaten können. Während sie also wartet, denkt sie über ihre Kindheit und Jugend nach: Zerrissen zwischen dem Elternhaus ? obgleich stolze Épicerie-Besitzer sind ihre Eltern den bescheidenen, ländlichen Verhältnissen der Herkunft nie wirklich entronnen ? und den Mitschülerinnen jener besseren Schulen, auf die ihre guten Leistungen sie befördert hatten, fühlt sich Denise von beiden Seiten stets abgestoßen. Vulgär und wütend, voller Ablehnung gegen die bürgerlichen Angepasstheiten ? Annie Ernaux umkreist in Die leeren Schränke ein frühes einschneidendes Ereignis, das ihr gesamtes Leben prägen wird. Und erfindet dafür eine völlig neuartige, aufwühlende literarische Form. Umfang: 180 S. ISBN: 978-3-518-77695-7
Inhalt: Nobelpreis für Literatur 2022 Juni 1952, die kleine Annie ist 12 Jahre alt. Eines Sonntagnachmittags geschieht etwas Entsetzliches ? ohnmächtig muss sie miterleben, wie der Vater die Mutter umzubringen versucht. Nach kurzer Zeit beruhigt sich der Vater, und Annie versucht, den Eklat zu vergessen. Bis sie, nahezu ein halbes Jahrhundert später, auf ein altes Foto stößt, das eine Flut von Erinnerungen auslöst. Aber was genau ist damals geschehen? Und wie ist es dazu gekommen? Je tiefer Annie in dieses entscheidende Jahr eintaucht, umso deutlicher wird ihr die Spannung, in der die Eltern lebten, zwischen dem Wunsch nach sozialem Aufstieg und dem demütigenden Rückfall in die alten Verhältnisse. Und auch Annies Zerrissenheit gewinnt an Kontur, ihr immer wieder schmerzhaftes Bemühen, dem Einfluss einer religiösen Erziehung zu entrinnen und der bohrenden Sehnsucht nach Aufbruch und einem besseren Leben zu folgen. Scham ist das beharrliche Gefühl der eigenen Unwürdigkeit. Annie Ernaux seziert es an sich selbst, indem sie weit zurückschwingt in eine eigentlich unfassbare Episode ihrer Kindheit und in eine Vergangenheit, die nicht vergehen will. Umfang: 110 S. ISBN: 978-3-518-76717-7
Inhalt: Nobelpreis für Literatur 2022 Dreizehn Tage nach dem Tod ihrer Mutter im Jahr 1986 schreibt Annie Ernaux ein kurzes, schmerzhaftes Requiem. Und lässt die Mutter als Repräsentantin einer Zeit und eines Milieus auferstehen, das auch das ihre war. Das Leben ihrer Mutter: geboren um die Jahrhundertwende in der Normandie, Arbeiterin, dann Ladenbesitzerin, Ehefrau, zweifache Mutter, lebenslustig und offen, Körper und Geist werden später langsam durch Alzheimer zerstört. Das Ende war für die Tochter vorauszusehen, die Wirklichkeit des Todes scheint indessen kaum erträglich. Zeit ihres Lebens kämpfte die Mutter darum, ihren sozialen Status zu erhalten, ihn vielleicht sogar zu überwinden. Erst der Tochter wird dies gelingen, eine Distanz zwischen den beiden entsteht. Auch darauf blickt Annie Ernaux zurück, voller Zärtlichkeit und Abscheu und Schuldgefühl. Umfang: 120 S. ISBN: 978-3-518-73806-1
Inhalt: Nobelpreis für Literatur 2022 Mit schonungsloser Genauigkeit erzählt Annie Ernaux von ihrer ersten sexuellen Begegnung ? von Macht, Ohnmacht und Unterwerfung. Von einer Wunde, die niemals ausgeheilt ist. Und vom teuer bezahlten Erkennen des eigenen Werts. Sommer 1958: Annie Duchesne wird 18 Jahre alt. Sie arbeitet als Betreuerin in einer Ferienkolonie. Sie findet in eine Clique, zusammen feiern sie Feten, genießen ihre Jugend. Und Annie ist in H. verliebt, mit ihm hat sie ihr erstes Mal. Eine Nacht, die einen anhaltenden Schock bedeutet. Auch weil H. sie fortan ignoriert, weiß sie nicht, wohin mit sich und lässt sich auf andere ein. Schnell ist sie verfemt. Was folgt, sind Ausgrenzung, der Hohn der anderen, ihre eigene Scham. Und Schweigen. Denn über 55 Jahre braucht Annie Ernaux, um sich dieser »Erinnerung der Scham« stellen zu können. »Annie Ernaux gelingt es ganz hervorragend, in ihrem Roman noch einmal zu der innerlich zerrissenen, verliebten, magersüchtigen, ehrgeizigen jungen Frau zu werden, die sie war, als alles in ihr ins Wanken geriet.« Iris Radisch, Die Zeit Umfang: 140 S. ISBN: 978-3-518-75887-8
Inhalt: Der Erzähler dieses Markus-Evangeliums à la Esterházy macht sich nichts aus Worten. Er lässt seine Familie ? Vater, Mutter, Stiefbruder, zwei Großmütter ? in dem Glauben, er sei taubstumm. Und doch ist er der Chronist ihrer Geschichte. Als Volksfeinde gebrandmarkt, leben sie nach der Aussiedlung zusammengepfercht in einem einzigen Raum, aber Nähe gibt es nicht in dieser Enge. Alle sind sie einsam, sogar Gott. Der kann noch nicht einmal beten, zu wem sollte er? Eine Familiengeschichte mit allem, was dazugehört, auf jeden Fall Mord und Totschlag. Geschieht dies alles, auf dass die Schrift erfüllet werde? Aber welche? Nach diesen hundert Seiten Esterházy-Evangelium ahnen wir: Gott kommt aus Ungarn. Umfang: 112 S. ISBN: 978-3-446-25218-9
Inhalt: Schon als Kind ahnte Veronica Frenzel, dass in ihrer Familiengeschichte etwas Bedrohliches liegt. Sie schnappte es nebenbei auf, reimte es sich aus Gesprächsfetzen zusammen. Doch nie hat jemand offen über das gesprochen, was ihre Großeltern in der NS-Zeit getan hatten. Als sie sich ausgerechnet in einem Antirassismus-Workshop bei rassistischen Gedanken ertappt, fällt sie aus allen Wolken. Wie kann das sein? Stets hatte sie sich als eine Verbündete von Schwarzen Menschen und People of Color gesehen, sich immer bemüht, allen gegenüber offen zu sein. Woher kommen diese Gedanken und wie wird sie diese los? Veronica Frenzel recherchiert, spricht mit ihren Verwandten, Psycholog*innen und NS-Opfern, seziert ihre Familienbiografie, ihre Gedanken und Gefühle, ihre weiße deutsche Identität. Schonungslos legt die Journalistin offen, wie sie das NS-Gedankengut ihrer Großeltern und die deutsche Geschichte überhaupt geprägt haben, wie Rassismus und andere Formen der Diskriminierung bis heute in ihr und in unserer Gesellschaft wirken, warum sie Freund*innen, Familie, Umwelt und sich selbst ständig abwertet ? und wie sie allmählich einen kritischen Umgang mit alldem findet. Umfang: 320 S. ISBN: 978-3-641-28163-2
Inhalt: Das Therapieprogramm: Partnerschaftsprobleme nehmen in der therapeutischen Praxis immer mehr Raum ein. Sie wirken sich direkt auf die allgemeine Lebenszufriedenheit aus und können Ursache für neurotische, psychosomatische und psychiatrische Störungen sein. Daher ist das Interesse an Ehe- und Partnerschaftstherapie weiterhin stark angewachsen. Ausgehend vom aktuellen theoretischen Stand der Ehe- und Paartherapie schildern die Autoren praxisnah und verständlich ein umfassendes Therapieprogramm, das nicht zuletzt auf das Training von Kommunikationsfertigkeiten der Paare fokussiert ist. Umfang: 278 S. ISBN: 978-3-642-11729-9
Inhalt: Eine glückliche Partnerschaft ist von zentraler Bedeutung für unser Wohlbefinden und wirkt sich unmittelbar positiv auf viele andere Lebensbereiche aus. Umgekehrt rauben uns Beziehungsprobleme in hohem Maße Energie und Lebenskraft. Es gibt kaum eine langjährige Beziehung ohne kritische Momente. In solchen schwierigen Phasen ist es entscheidend, nicht vorschnell aufzugeben. Mit vielen Beispielen und konkreten Anregungen hilft dieses Arbeitsbuch Paaren, ihre persönlichen Herausforderungen Schritt für Schritt zu bewältigen. Aus dem Inhalt: Liebe und Bindung - Geben und Nehmen - Wie sage ich es? - Wie nehme ich es auf? - Wie lösen wir Konflikte? - Wie setzen wir Absprachen um? - Streit minimieren - Die 10 Gebote der Beziehungspflege. Die Autoren: Prof. Dr. Ludwig Schindler , Universität Bamberg. Prof. Dr. Kurt Hahlweg , Technische Universität Braunschweig. Prof. Dr. Dirk Revenstorf , Universität Tübingen. Umfang: 150 S. ISBN: 978-3-662-60336-9
Aus dem Bauch heraus Wir müssen über Mutterschaft sprechen - »Es ist weder Zufall noch persönliches Versagen, wenn wir Mütter das Gefühl habe Goldmann (2022)
Inhalt: Superheldinnen des Alltags, sanft, geduldig, liebevoll: Mutterschaft gilt noch immer als das größte Glück und die wahre Erfüllung im Leben einer Frau. Kein Wunder, dass dieses hohe Ideal Erwartungen weckt und dass uns jede Abweichung davon wie Scheitern vorkommt. Als die Autorin Jana Heinicke Mutter wird, könnte der emotionale Spagat zwischen Vorstellung und Realität nicht größer sein. Muttergefühle hat sie jede Menge ? aber Liebe ist nur eines unter vielen. Sie beginnt, den Raum zwischen Ideal und Wirklichkeit zu erkunden: Woher kommt die Vorstellung der allzeit glücklichen Mutter? Welche Erwartungen, Ängste und Zweifel schürt dieser Mythos? Wie wirkt er sich ganz konkret auf Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett aus? Wer profitiert davon? Und wieso geht es in Mutterschaftsratgebern eigentlich nie um die Mutter, sondern immer nur ums Kind? Jana Heinicke seziert mit sprachlicher Präzision, emotionalem Tiefgang und einer Prise Selbstironie das Ideal der guten Mutter und zeigt, warum es sich lohnt, ihm eben nicht gerecht zu werden. »Aus dem Bauch heraus« ist ein persönliches wie feministisches Plädoyer für selbstbestimmtes Muttersein und ein Appell an Gesellschaft, Forschung und Politik: Mütter sind Menschen, keine Superheld*innen. Umfang: 256 S. ISBN: 978-3-641-28596-8
Inhalt: Zum zweiten Mal ist er Vater geworden. In der einen Nacht will und will die kleine Tochter nicht aufhören zu schreien, und in der nächsten fragt er sich, ob sie noch atmet. Am Tag findet er sich zwischen Windeln und Fläschchen und dem Playmobil des ersten Kindes wieder. Und während seine Frau die Hauptverdienerin ist, träumt er von einem Leben in einem großen Haus am Meer oder von Sex mit anderen. Er ist überfordert als Vater, verunsichert als Mann. Wieso fällt es ihm so schwer, sich in seine Rolle einzufügen? Und welche dunklen Seiten hat sein Mann-Sein, welches Potenzial an Wut und Gewalt schlummert in ihm? Mit seinem Kind im Arm sucht er nach Antworten und findet Momente der Liebe, der Nähe und des Glücks. Wellen ist ein Roman über das Auf und Ab im Alltag eines jungen Vaters, eine Auseinandersetzung mit dem Wunder des Lebens und der Liebe zum eigenen Kind. Er erzählt von einem modernen, um Gleichberechtigung bemühten Mann in einer Gesellschaft, in der immer noch alte Ideale und Geschlechterverhältnisse vorherrschen. Heinz Helles persönlichstes Buch und ein hochpoetischer Text von großer Kraft und Aktualität! Umfang: 284 S. ISBN: 978-3-518-77394-9
Inhalt: Von arbeitenden Frauen, Fallschirmmüttern und Mittelschichtsfeministinnen ? Marlen Hobrack formuliert die Klassenfrage aus weiblicher Perspektive radikal neu. Die Wäschekörbe waren immer voll ? nicht mit Wäsche, sondern mit unbezahlten Rechnungen, die ihre Mutter trotz harter Arbeit nicht pünktlich bezahlen konnte. Wenn Marlen Hobrack an ihre Kindheit in Armut in einem bildungsfernen Haushalt denkt, stellt sie immer wieder fest, wie wenig ihr Aufwachsen mit den Herkunftserzählungen der Mittelschicht gemeinsam hat, zu der sie als erfolgreiche Journalistin zählt. Aber gehört sie als Grenzgängerin zwischen den Klassen wirklich dazu? Als alleinerziehende Ostdeutsche, die mit 19 Mutter wurde? Prägnant und erhellend räumt "Klassenbeste" mit Mittelklassemythen von Chancengleichheit und sozialem Aufstieg auf ? und zeigt, dass jede identitätspolitische Debatte im Kern eine Klassenfrage ist. Umfang: 224 S. ISBN: 978-3-446-27577-5
Inhalt: Unsere Kultur ist unendlich reich an Darstellungen und Geschichten, die vom Erscheinen der Liebe im Leben der Menschen handeln ? von jenem magischen Augenblick, in dem wir wissen, dass jemand für uns bestimmt ist. Erstaunlicherweise ist sie aber eher wortkarg, wenn es um den nicht weniger mysteriösen Moment geht, in dem die Liebe endet (oder erst gar nicht beginnt). Seit zwei Jahrzehnten beschäftigt sich Eva Illouz mit der Frage, wie der Konsumkapitalismus und die Kultur der Moderne unser Gefühls- und Liebesleben transformiert haben. Warum Liebe endet bildet den Abschluss dieses grandiosen Forschungsprojekts und zeigt, warum mit Blick auf unsere sexuellen und romantischen Beziehungen vor allem eines selbstverständlich geworden ist: sich von ihnen zu verabschieden. Anhand einer großen Vielfalt an literarischen und geistesgeschichtlichen Quellen sowie im Rückgriff auf zahlreiche Gespräche, die sie mit Frauen und Männern aus verschiedenen Ländern geführt hat, arbeitet Illouz souverän heraus, wie es um Beziehungen in Zeiten von Speed-Dating und Tinder, von Gelegenheitssex und Körperkult bestellt ist ? und warum insbesondere Frauen die Leidtragenden dieser gleichermaßen sexualisierten wie sexuell befreiten Kultur sind. Zeitgemäßer geht es nicht. Ein großer Wurf. Umfang: 447 S. ISBN: 978-3-518-75923-3
Inhalt: In Großbritannien sind die Mitford-Schwestern so bekannt wie bei uns die Familie Mann. Nur noch berüchtigter. Die Älteste wurde Schriftstellerin, die Zweitälteste stellte sich an den Herd. Die dritte heiratete den Faschistenführer Englands, die vierte wurde Hitler-Freundin. Die sechste wurde Herzogin von Devonshire. Und die fünfte? Schlug aus der Art. Wurde lebenslustige Kommunistin und kettenrauchende Amerikanerin mit englischem Upperclass-Akzent, Bürgerrechtlerin und Bestsellerautorin. Jessica Mitford floh vor ihrer Familie und kam doch nicht von ihr los. Ein hinreißendes Buch über Verwandte und Wahlverwandte, Freundschaft und Familie ? und über einen fröhlich-entschlossenen Freiheitskampf. Umfang: 624 S. ISBN: 978-3-446-24698-0
Inhalt: Schluss mit dem Mama-Burn-out!Die Burn-out-Expertin Helen Heinemann hat in ihren Seminaren in über 50.000 Stunden die Lebens- und Alltagsgeschichten von Tausenden Müttern kennengelernt, die sich ihr und den anderen Frauen oft unter Tränen anvertrauen. In ihrem Buch zeigt sie konkrete Wege aus der individuellen Erschöpfung und welche Veränderungen zum Wohle aller dringend notwendig sind: vom Umgang mit Familienleben & Beruf, Zeit & Partnerschaft, Wohnraum & Nachhaltigkeit bis hin zu betrieblichen, finanzpolitischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.Kleine Schritte mit großer Wirkung für mehr Erholung, Selbstbestimmung und Lebensqualität!»Verlass dich nicht auf gesellschaftliche Hilfssysteme und politische Entscheidungen, damit es dir besser geht. Nimm dein gutes Leben selbst in die Hand! Jetzt!« Umfang: 256 S. ISBN: 978-3-641-30853-7
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.240/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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